Ripa Hafen, Anno 750

Vom Marktplatz zur Hafenstadt

Internationales Handelszentrum

Beim Ripa Hafen bewegt sich der Wikingerbauer ungewohnt unter den Seemännern, Handwerkern und Kaufleuten. Der Geruch von geteerten Seilen und gesalzenen Heringen hängt in der Luft, und er muss schnell beiseite springen für einige Fässer, die beim Rollen über die Schiffsbrücke donnern.

Verschwitzte Sklaven schleppen schwere Mühlsteine ​​zum Markt, und gut gekleidete Händler entladen Körbe mit feinem fränkischen Keramik und zarten Trinkgläsern. Fremde Sprachen mischen sich mit dem Dröhnen der Werkzeuge des Bootsbauers und dem fröhlichen Lachen aus den umliegenden Hütten, in denen die Segel gewebt werden. Am Kai liegt ein Bursche auf den Bauch und versucht sein Angelglück mit einer Schnur und einem selbstgemachten Haken.

Die Rekonstruktion im Ribe VikingeCenter

Noch gibt es keine Spuren eines Hafens in Ribe, unter anderem weil niemand den genauen Verlauf des Flusses Ribe Å in der Wikingerzeit kennt. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass irgendeine Form von Hafen bereits im 8. Jahrhundert existierte.

Die großen Mengen an importierten Gegenständen, die bei der Ausgrabung eines Handelszentrums am Fluss gefunden wurden, sind klare Anzeichen dafür, dass die Geschäfte vor allem nach Süden ausgerichtet waren. Im Ribe VikingeCenter wurde daher Ripa Hafen nach einem gut dokumentierten Hafen in der Wikingersiedlung Haithabu bei Schleswig rekonstruiert.

Der Hafen bestand hier aus einer Anzahl von Anlegestegen, die über viele Jahre aus- und zusammengebaut wurden. So war es auch für größere Schiffe möglich direkt am Handelsplatz anzudocken, obwohl sie tiefer im Wasser lagen.

 

Das Ribe VikingeCenter Projekt 'Die ersten Christen in Dänemark' umfasst die Rekonstruktionen vom Ripa Hafen, Anno 750 und von der Ansgar-Kirche, Anno 860. Das Bauvorhaben dauert von 2015 bis Ende 2017 und wird mit Unterstützung der Stiftung A.P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til almene Formaal durchgeführt.