Die Wikingerburg Anno 980

Das Ende der Wikingerzeit war eine unruhige Zeit.
Städte wurden befestigt und Harald Blauzahn baute Wikingerburgen
im Norden und Osten Dänemarks. Ribe wurde auch befestigt
mit einem Wallgraben nördlich und östlich der Stadt.

Eine Befestigung von Ribe

In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts kam es zu einem Kampf an der Grenze im Süden, und Harald Blauszahn verlor zeitweise die Kontrolle über Danewerk und Haithabu an die Deutschen. Dann meint er es offenbar als notwendig, Ribe zu befestigen und zu sichern.

Es gab nie eine Wikingerburg bei Ribe, aber in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts schien es notwendig, Ribe zu befestigen, und der halbrunde östliche Stadtgraben wurde zu einem regulären Wassergraben erweitert, der 8 m breit und 1 m tief war. Auf der Innenseite des Grabens war ein 6 m breiter und 2 m hoher Wall. Die archäologischen Spuren zeigen die gleiche Konstruktionstechnik wie im Danewerk.

Ribe war ein lukratives Geschäft, und eine Verteidigungsbereitschaft war vermutlich notwendig in den unruhigen 800 Jahren, in denen auch die Skandinavier viele Raubzüge unternahmen. Eine archäologische Ausgrabung aus dem Jahr 2014 einige Meter nördlich des Bahnhofs Ribe zeugt von Kriegshandlungen in Ribe. Hier wurde ein Reitergrab mit einem voll ausgestatteten Streitross gefunden.

Wikingerburge in Dänemark

Bisher wurden in Dänemark fünf große und perfekt kreisförmige Wikingerburgen gefunden: zwei in Jütland, eine auf Fünen und zwei auf Seeland. Außerdem gibt es eine in Skåne (Schweden). Die Wikingerburgen - oder Ringburgen - waren Festungsanlagen, die gebaut wurden unter König Harald Blauzahn zwischen ca. 974 und 981. Es war eine Zeit, die durch eine ungewöhnliche außenpolitische Situation geprägt war. In Mitteleuropa entwickelte sich eine neue Macht, und wahrscheinlich deshalb hat Blauzahn die Dänen zu Christen erklärt, um u. a. zu vermeiden, das nächste Kriegsziel zu werden. Die Kriegsgefahr aus dem Süden machte das Reich gleichzeitig für Angriffe aus Norwegen und Schweden anfällig, und dies könnte der Grund für die Lage der Wikingerburgen sein.

Im späten 10. Jahrhundert waren die Wikingerburgen ein beeindruckender Anblick in der Kulturlandschaft und sie waren eine sichtbare Manifestation der Macht und des Einflusses des Königs. Außer den Wikingerburgen sind in Dänemark keine großen Befestigungen bekannt, nur noch die Stadtwälle um Haithabu, Ribe und Aarhus.

Der Wikingerwall im Ribe VikingeCenter hat einen Durchmesser von 65 Metern und ist damit fast halb so groß wie die Wikingerburg Trelleborg auf Seeland. Dänemarks größte Burg ist Aggersborg in Nordjütland. Sie ist ca. 240 m im Durchmesser. Die fünf Wikingerburgen Dänemarks wurden 2023 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Die Wikingerburg im Ribe VikingeCenter

Der Wall wurde 2015 gebaut und Ende 2022 begannen wir mit dem Bau von u.a. vier Häusern, einem Toreingang und einer Palisade. Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2025 abgeschlossen sein und während der Öffnungszeiten können unsere Gäste die Handwerker bei der Arbeit erleben. Bei der Wikingerburg gibt es verschiedene Aktivitäten wie z.B. Bogenschießen und Kriegertraining. Genauso möchten wir dort unseren Gästen einen Einblick in die beeindruckende Bauweise der Wikinger geben.